Verlegung von "Stolpersteinen"
Köln, 1. März 2011
Am 1. März 2011 wurden vor dem Haus Blumenthalstraße 23 in einer Feierstunde Stolpersteine mit den Lebensdaten von Siegmund, Helene und Walter Klein verlegt. Danach besuchten die Teilnehmer der Feierstunde die ehemaligen Wohnräume der Familie Klein, die jetzt das Joseph Haydn-Institut beherbergen.
Seit 1971 befindet sich das Joseph Haydn-Institut in einem denkmalgeschützten Haus in der Blumenthalstraße 23 in Köln. Die Büroräume im zweiten Stock waren zuvor als Wohnung vermietet. Erst vor kurzem haben wir erfahren, dass hier zwischen 1923 und 1939 eine jüdische Familie lebte: Der Rechtsanwalt Dr. Siegmund Klein mit seiner Frau Helene und den beiden Kindern Ilse und Walter. Die Familie floh 1939 in die Niederlande. Helene Klein starb dort; Siegmund Klein wurde, wie zuvor schon sein Sohn Walter, der über Frankreich zu fliehen versucht hatte, nach Auschwitz deportiert und dort umgebracht.
Die Tochter Ilse überlebte, weil sie bereits in Frankreich lebte und später in die Schweiz fliehen konnte. Einer ihrer Söhne, Prof. Dr. Giorgio Sacerdoti aus Mailand, hat kürzlich die Familienkorrespondenz aus den Jahren 1938–1945 veröffentlicht (Falls wir uns nicht wiedersehen ... Die Familie von Siegmund Klein zwischen Rettung und Tod. Briefe aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, der Schweiz und Italien, Münster–Berlin: Prospero, 2010).
An der Feierstunde zur Verlegung der Stolpersteine vor dem Haus Blumenthalstraße 23 nahmen mehrere Mitglieder der Familie Sacerdoti teil.
Prof. Dr. Giorgio Sacerdoti und Gunter Demnig verlegen die Stolpersteine
Die bundesweite Aktion Stolpersteine ist eine Initiative des Künstlers Gunter Demnig zur Erinnerung an ermordete jüdische Bürger (www.stolpersteine.com).
Pressebericht über die “Stolperstein”-Verlegung in haGalil.