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Joseph Haydn Werke, Reihe XXII, Band 3
Verschiedene kirchenmusikalische Werke, 2. Folge
Herausgegeben von Andreas Friesenhagen und Marianne Helms

München: Henle 2018
XVII, 240 Seiten (164 Notenseiten, dazu Vorwort und Kritischer Bericht)


Der Band sollte ursprünglich von Marianne Helms als externer Herausgeberin alleine erstellt werden. Sie hatte mit der Arbeit an Haydns kleinerer Kirchenmusik bereits während ihrer Tätigkeit am Haydn-Institut begonnen, den 2017 erschienenen ersten der beiden vorgesehenen Bände ediert und für den zweiten die Werk- und Quellenauswahl getroffen. Gemäß ihrem Konzept enthält der Band geistliche Kontrafakturen und kirchenmusikalische Werke ungesicherter Echtheit.

Zur ersten Gruppe zählen „Insanae et vanae curae“ (Hob. XXIII Anh.), eine vermutlich mit Haydns Einverständnis oder sogar in seinem Auftrag erstellte Kontrafaktur eines Chors aus seinem italienischen Oratorium „Il Ritorno di Tobia“, der „Motetto de Sancta Thecla“ auf den Text „Quis stellae radius“ (Hob. XXIIIa:4*), der Chor „Ens aeternum“ (Hob. XXIIIa:3) und der mit zwei unterschiedlichen Texten überlieferte Satz „Agite, properate“ / „Animae Deo gratae“ (Hob. XXIIIa:2). Die zweite Gruppe besteht aus dem sogenannten „frühen Te Deum“ (Hob. XXIIIc:1), den „Motetti de Venerabili Sacramento“ (Hob. XXIIIc:5), einem weit verbreiteten „Ave Regina“ (Hob. XXIIIb:3*) und einem schlichten „Libera me, Domine“ (Hob. XXIIb:1*), das in einem von Haydn geschriebenen Stimmensatz vorliegt (aber vermutlich trotzdem von einem anderen Komponisten stammt). Im Anhang sind synoptisch Paukenstimmen aus verschiedenen Quellen zum Te Deum abgedruckt.

Das Te Deum edierte Marianne Helms, die anderen Stücke Andreas Friesenhagen, der auch Vorwort und Kritischen Bericht erstellte. Dieser enthält eine umfangreiche Aufstellung der Joseph Haydn fälschlich zugeschriebenen Kirchenmusikwerke mit über 410 Einträgen (zu denen noch die über 200 unechten Messen kommen).