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Joseph Haydn Werke. Reihe XXVIII, Band 2
Die Sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze. Vokalfassung
Herausgegeben von Hubert Unverricht
Kritischer Bericht verfasst von Heide Volckmar-Waschk

München: Henle 2018
153 Seiten

 

Die Vokalfassung von Die Sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze erschien 1961 als einer der ersten Bände der Haydn-Gesamtausgabe, herausgegeben von Hubert Unverricht. Auf Basis dieser Ausgabe wurde sie 2009 in einer Studien-Edition im G. Henle Verlag veröffentlicht, mit neuem Vorwort und kurzem Bemerkungsteil von Annette Oppermann, in dem auch die Quellenauswahl und Editionsprinzipien Hubert Unverrichts breits kurz benannt wurden.

Für den nun neu erstellten Kritischen Bericht konnten Notizen zur Quellenbewertung und zum Lesartenverzeichnis ausgewertet werden, die der Herausgeber hinterlassen hatte. Sie erwiesen sich allerdings als lückenhaft, so dass die wesentlichen Quellen noch einmal kollationiert wurden, nicht zuletzt, um die Frage zu klären, in welchem Umfang Unverricht Nebenquellen zur Ergänzung des als Hauptquelle dienenden Teilautographs herangezogen hatte. Bei diesem Teilautograph handelt es sich um eine Abschrift, die Haydn 1796 von seiner ein Jahrzehnt zuvor für Auftraggeber in Spanien komponierten Instrumentalmusik über die „Sieben letzten Worte“ anfertigen ließ, um darin die Erweiterungen und Veränderungen für die Vokalfassung einzutragen.

Für den Kritischen Bericht wurden Quellenbeschreibungen, Quellenbewertung und Lesartenverzeichnis vollständig neu erstellt und dabei auch die im Teilautograph erkennbaren Bearbeitungsprozesse dokumentiert. Im Anhang sind die von Haydn autorisierte italienische Übersetzung von Franz Philipp Sarchi sowie die Singstimmen der von dem Passauer Domkapellmeister Joseph Friebert angefertigten Bearbeitung der Instrumentalfassung abgedruckt, da Haydn sich davon nicht nur zu seiner eigenen Bearbeitung anregen ließ, sondern sie ihr auch zugrunde legte.