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Dr. Horst Walter (1931–2016)


Am 4. April 2016 verstarb Dr. Horst Walter, langjähriger Mitarbeiter des Joseph Haydn-Instituts und von 1992 bis zu seinem Ruhestand dessen Wissenschaftlicher Leiter.

Horst Walter wurde am 5. März 1931 in Hannover geboren, studierte Musikwissenschaft, Germanistik und Philosophie an der Universität Köln und wurde dort 1962 mit einer Dissertation über die Musikgeschichte der Stadt Lüneburg vom Ende des 16. bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts (veröffentlicht Tutzing 1967) promoviert. Noch im selben Jahr begann seine Tätigkeit am Haydn-Institut. Er gab neun Bände der Gesamtausgabe heraus, davon vier als Mitherausgeber (einer dieser Bände ist noch in Vorbereitung): Sinfonien (JHW I/4 und I/17), Divertimenti (JHW VIII/2), Barytontrios (JHW XIV/5), Klavierkonzerte (JHW XV/2), Divertimenti mit Klavier (JHW XVI) und die Oper La vera costanza (JHW XXV/8). Den Band mit Haydns letzten Streichquartetten (JHW XII/6) stellte er fertig, als er bereits im Ruhestand war; die Arbeit an dem von ihm bereits wesentlich vorbereiteten Band mit Orgelkonzerten (JHW XV/1) verfolgte er bis zum Schluss. Über Jahre kam er dafür regelmäßig als stets gern gesehener Gast ins Haydn-Institut.

Für die Haydn-Studien stellte Horst Walter zwei umfangreiche Folgen der kommentierten Haydn-Bibliographie fertig. Außerdem veröffentlichte er hier mehrere zentrale Beiträge zur Haydn-Forschung. Pionierarbeit leistete er besonders mit seinen Forschungen zu Haydns Klavieren, zu Widmungen von Kompositionen an Haydn und zur Geschichte der eingebürgerten Beinamen vor allem von Sinfonien. Diese Spezialforschungen fanden auch ihren Niederschlag in seinen zahlreichen Beiträgen für das 2010 erschienene Haydn-Lexikon.

Die Mitarbeiter des Joseph Haydn-Instituts werden Herrn Dr. Walter stets ein ehrendes Andenken bewahren.